Ich war dabei – naja, im Englischen würde man sagen: “kind-of”
Meine Mutter wurde – mit mir schwanger – an diesem Sonntag im August 1961 früh durch Baulärm geweckt. Am Abend vorher wurde wild gefeiert, wobei meine Mutter immer wieder betont, dass sie ja nur Saft getrunken hat – gut so!
Baulärm an einem Sonntag?
Wir wohnten damals in der Stralsunder Straße, der Balkon des Eckhauses befand sich allerdings in der Brunnenstraße.
Vom Lärm irritiert blickte meine Mutter in Richtung Bernauer Straße und sah, wie Bauarbeiter, bewacht von Grenzposten der DDR, eine Mauer errichteten.
Und das, obwohl ja noch am 15. Juni 1961 Walter Ulbricht behauptete, dass niemand eine solche Absicht hätte…
Für meine Familie war es bis zum Dezember 1963 unmöglich, unsere Verwandten am Boxhagener Platz zu besuchen, eine Strecke, die man heute locker in knappen 20 min zurücklegen kann. Im Dezember 1963 gab es zum ersten mal sog. Passierscheine, die es Westberlinern ermöglichte, ihre Verwandten im Ostteil der Stadt zu besuchen.
Natürlich könnte ich noch unendlich viele Geschichten erzählen – und zum Teil habe ich das schon getan:
In der ersten Folge zum Thema Mauer, berichte ich, wie es mir als “Westler” erging.
Und in der zweiten Folge interviewte Kristina Steffi Weiss und mich zu unseren Erfahrungen und Erlebnissen, jeweils aus den beiden Parts der geteilten Stadt:
Lasst doch mal einen Kommentar da oder vielleicht sogar Eure ganz persönliche Mauergeschichte!
Viel Spaß beim Reinhören wünschen
Kristina & Andreas Schwarzrock